Hände weg vom Handy - Ablenkung im Straßenverkehr

18.05.2017

Hände weg vom Handy: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann verstärkt Kontrollen gegen Ablenkung im Straßenverkehr - Schwerpunktaktionen der Bayerischen Polizei im Mai - Deutlicher Anstieg der Anzeigen - Neue Verkehrssicherheitskampagne

Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann verstärkt die Maßnahmen gegen die zunehmende Ablenkung im Straßenverkehr. Herrmann hat die Bayerische Polizei angewiesen, im Mai in ganz Bayern entsprechende Schwerpunktkontrollen durchzuführen, auch mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei. Hintergrund dafür ist unter anderem, dass 2016 jeder dritte tödliche Verkehrsunfall auf Bayerns Straßen durch Abkommen von der Fahrbahn passiert ist. Die Zahl der hierbei Getöteten stieg deutlich um 17,9 Prozent auf 191 an (2015: 162). "Auch wenn sich das nachträglich oftmals nicht mehr nachweisen lässt: Wir gehen bei vielen Verkehrsunfällen davon aus, dass die Fahrer abgelenkt waren, beispielsweise durch ein Smartphone", erklärte der Minister. "Deshalb wird die Bayerische Polizei in Zukunft auf Streifenfahrten und auch bei speziellen Kontrollen noch konsequenter darauf achten, ob Verkehrsteilnehmer widerrechtlich ihr Smartphone nutzen."

Beispielsweise führte das Polizeipräsidium Niederbayern vom 8. bis zum 14. Mai bereits eine entsprechende Schwerpunktkontrollaktion durch. 278 'Handy-Sünder' am Steuer gingen dabei ins Netz. Ihnen drohen 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. In ganz Bayern hat die Bayerische Polizei von Januar bis Ende April 2017 laut Herrmann bereits rund 23.000 Kraftfahrzeugführer wegen eines 'Handy-Verstoßes' angezeigt, 2016 waren es bayernweit 61.991 (2015: 57.115). Wie Herrmann erläuterte, sind die verstärkten Kontrollen notwendig, da häufig die notwendige Einsicht fehlt. "Schnell mal die Mails gecheckt, kurz eine Nachricht versendet oder den Beitrag eines Bekannten geteilt – selbst wenige Sekunden Unaufmerksamtkeit am Steuer können schwerste Verkehrsunfälle verursachen", warnte der Minister. Es habe sich zu einer regelrechten Unsitte entwickelt, im Straßenverkehr ständig das Smartphone nutzen zu müssen. Das betreffe Autofahrer und Lkw-Fahrer genauso, wie Fahrradfahrer und auch Fußgänger, die teilweise so beschäftigt mit ihrem Smartphone sind, dass sie vom Verkehrsgeschehen um sich herum gar nichts mehr mitbekommen.

Der bayerische Verkehrsminister setzt aber nicht nur auf intensivierte Kontrollen, sondern auch auf eine breite Aufklärungskampagne über die Gefahren von Smartphone und Co am Steuer. Dazu gibt es eine neue Plakataktion unter dem Motto 'Keine Ablenkung im Straßenverkehr'. Herrmann hat dafür Fußballprofi Joshua Kimmich vom FC Bayern München als neues Gesicht des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' gewinnen können. Außerdem hat Herrmann ein neues Verkehrssicherheitsgewinnspiel mit vielen wertvollen Preisen gestartet, das genauso wie der Landestag der Verkehrsicherheit, der dieses Jahr am Samstag, den 27. Mai 2017, in Landshut stattfindet, unter dem Motto 'Keine Ablenkung im Straßenverkehr' steht. Eine Online-Teilnahme am Gewinnspiel ist unter www.sichermobil.bayern.de möglich.

Herrmann kündigte an, dass das Thema 'Ablenkung im Straßenverkehr' auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Schwerpunkt im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' sein wird. "Unser Ziel ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verletzten  zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken", so Herrmann. Neben der zunehmenden Ablenkung im Straßenverkehr stehe für die Bayerische Polizei auch weiterhin der Kampf gegen Raser im Mittelpunkt. Die Maßnahmen reichen von verstärkter Öffentlichkeitsarbeit über Verkehrsüberwachung bis hin zur verbesserten Verkehrsraumgestaltung und mehr 'gebauter' Sicherheit, hauptsächlich auf Landstraßen.