Herrmann startet 'Polizei Messenger'

26.05.2017

Noch bessere Vernetzung der Bayerischen Polizei - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann startet 'Polizei Messenger': Datensicherer Abruf von Ermittlungshinweisen, Fahndungsfotos und Einsatzbefehlen - Deutschlandweit einmalige flächendeckende Ausstattung der Polizeieinheiten

Als einen "Quantensprung für die Einsatzkommunikation der Bayerischen Polizei" hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den neuen 'Polizei Messenger' bezeichnet. Gemeinsam mit dem Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä und dem mittelfränkischen Polizeipräsidenten Johann Rast gab Herrmann heute in Nürnberg den Startschuss für die flächendeckende Ausstattung der Bayerischen Polizei. "Es geht uns dabei um die digitale Übermittlung wichtiger Einsatzinformationen aller Art, beispielsweise von Ermittlungshinweisen, Fahndungsfotos und Einsatzbefehlen", erklärte der Minister. Nach erfolgreichen Testläufen beginnend beim Polizeipräsidium München startet nun die Pilotierung zunächst beim Polizeipräsidium Mittelfranken. "Noch bis Ende 2017 rüsten wir alle bayerischen Polizeiverbände mit insgesamt 2.800 speziellen Smartphones aus und werden die Ausstattung dann bayernweit weiter verdichten", kündigte Herrmann an. Im Endausbau soll 2018 beispielsweise jede Polizeistreife über einen 'Polizei Messenger' verfügen. Eine solche zeitnahe flächendeckende Ausstattung ist nach Herrmanns Worten deutschlandweit einmalig. Die Mittel dazu kommen aus dem Sicherheitspaket 'Sicherheit durch Stärke' der Bayerischen Staatsregierung. Allein 2017 stehen dafür 3,7 Millionen Euro bereit. Herrmann erhofft er sich von der neuen Technik eine noch bessere Vernetzung der Polizeieinheiten. "Insbesondere die schnelle und sichere Kommunikation zwischen unseren Polizeistreifen und den Einsatzzentralen wird durch unseren neuen 'Polizei Messenger' präsidiumsübergreifend erheblich profitieren", ist sich Herrmann sicher. "Das ist eine hervorragende Ergänzung zu unserem hochmodernen Digitalfunk." Insbesondere auch der schreckliche Amoklauf in München und die menschenverachtenden Anschläge in Ansbach und bei Würzburg im Juli letzten Jahres hätten gezeigt, wie wichtig es ist, die Bayerische Polizei schnellstmöglich mit einem polizeilichen Messenger-Dienst auszustatten, dessen Funktionalitäten und Handhabung an die bekannten Messenger-Dienste auf dem Markt angelehnt sind. "Dabei hat uns sehr geholfen, dass wir auf Grundlage eines Rahmenvertrags des bayerischen Finanzministeriums auf die Firma Vodafone setzen konnten", erläuterte der Innenminister. "In Rekordzeit ist es uns so gelungen, den 'Polizei Messenger' bereits zum Oktoberfest 2016 erfolgreich zu testen." Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter lobt den vorrausschauenden Kurs des Freistaats bei der Digitalisierung: "Wir machen Bayern digital. Mit Höchstgeschwindigkeiten im Mobilfunk und Kabel und mit innovativen Lösungen, von denen schon heute alle profitieren. Denn digital bedeutet auch sicher. Mit dem 'Polizei Messenger' können Einsatzkräfte in Notfall- oder Krisensituationen schneller handeln. Verlässliche und superschnelle Datenautobahnen sind hierfür die Basis." Einen besonderen Stellenwert für Herrmann haben der Datenschutz und die Datensicherheit. "Für uns kommt nur ein sicherer und vollkommen zuverlässiger 'Polizei Messenger' in Frage", betonte der Innenminister. "Die Daten unseres 'Polizei Messengers' und der Serverstandort befinden sich auf deutschem Staatsgebiet und entsprechen somit den deutschen und bayerischen Datenschutzrichtlinien." Außerdem sei die über Vodafone zur Verfügung gestellte Serverstruktur nach den Standards des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert und nach außen hin vollkommen abgeschottet. Laut Herrmann werden die übermittelten Nachrichten bereits bei der Übertragung automatisch verschlüsselt und ebenso abgespeichert. Die Smartphones seien zudem mehrfach gegen eine unrechtmäßige Nutzung im Betrieb oder im Falle eines Verlustes bestmöglich geschützt.