Neuer Karl-Stützel-Platz in München

19.12.2017

Ehrung verdienter Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in der Weimarer Republik: Auf Anregung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München neuer Karl-Stützel-Platz zur Würdigung des bayerischen Innenministers a. D. Karl Stützel - Auch ehrendes Gedenken an Bayerns Innenminister a. D. Dr. Franz Xaver Schweyer

 Auf Anregung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Landeshauptstadt München einen zentralen Platz in der Maxvorstadt nordöstlich der Kreuzung Luisenstraße/Elisenstraße nach einem entschiedenen Widersacher des Nationalsozialismus benannt: Karl Stützel wurde 1924 zum Bayerischen Staatsminister des Innern ernannt und leistet tatkräftig Widerstand gegen die Nazis. Er war ein entschiedener Gegner der NSDAP, verhängte 1925 ein Redeverbot gegen Adolf Hitler, erließ ein Uniformverbot und verbot zeitweise SA und SS. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 unter demütigenden Umständen von der SS verhaftet und abgesetzt. Er lebte bis zu seinem Tod in München. Am Mittwoch, den 20. Dezember 2017, 10.00 Uhr, werden die neuen Straßenschilder 'Karl-Stützel-Platz' angebracht. "Es ist sehr erfreulich, dass die Stadt München die Ehrungsanregung für meinen Amtsvorgänger Karl Stützel aufgegriffen hat", erklärte Herrmann im Vorfeld. "Das ist eine großartige Anerkennung für einen aufrechten Münchner Bürger und bayerischen Demokraten. Herzlichen Dank an alle Unterstützer." 

Wie Herrmann ankündigte, wird 2018 zum 150. Geburtstag von Innenminister a. D. Dr. Franz Xaver Schweyer, dem Amtsvorgänger von Stützel, ebenfalls ein ehrendes Andenken bereitet. Dr. Schweyer schlug bereits 1922 vor, Adolf Hitler des Landes zu verweisen und wurde 1923 im Zuge des Hitler-Ludendorff-Putsches von der SA interniert. 1924 musste er auf Druck der Rechten aus der Bayerischen Staatsregierung ausscheiden. Nach der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 wurde Dr. Schweyer monatelang ohne Anklage in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim inhaftiert. Er erlitt dort einen Schlaganfall, an dessen Spätfolgen er in München starb.