2016 über 60 Tonnen Weltkriegsmunituion beseitigt

25.06.2017

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann veröffentlicht Bilanz der bayerischen Kampfmittelbeseitigung 2016: Mehr als 60 Tonnen Weltkriegsmunition beseitigt und fast 200 Bombenblindgänger entschärft - Freistaat investierte 900.000 Euro in Beseitigung von Bomben und Munition

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die Bilanz der bayerischen Kampfmittelbeseitigung für das Jahr 2016 veröffentlicht: „Letztes Jahr wurden in Bayern mehr als 60 Tonnen Kampfmittel beseitigt, darunter auch 192 alliierte Spreng- und Splitterbomben. Diese konnten regelmäßig vor Ort durch Entfernen der Zünder unschädlich gemacht werden. Der bayerische Kampfmittelbeseitigungsdienst ging im vergangenen Jahr mehr als 1.100 Meldungen nach.“ Nach Herrmanns Worten schätzen Experten, dass etwa zehn Prozent der im 2. Weltkrieg abgeworfenen Spreng- und Splitterbomben nicht detonierten. „Daher muss insbesondere dort, wo es Bombardierungen gab, etwa im Umfeld von ehemaligen Rüstungsbetrieben oder Städten, auch heute noch mit Bombenblindgängern gerechnet werden“, so Herrmann.

Auch mehr als 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs werden insbesondere im Zusammenhang mit Bautätigkeiten noch immer Bombenblindgänger, aber auch Granaten oder sonstige Munition aufgefunden. Die Entsorgung der Kampfmittel erfolgt durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst, der vom bayerischen Innenministerium vorgehaltenen wird. Bei der Entsorgung müssen Sicherheitsbereiche eingehalten werden, so dass oft umfangreiche Evakuierungen durchgeführt werden müssen.

Es liegt laut Hermann in der Verantwortung von Grundstückseigentümern und Bauherren, einem Verdacht auf möglicherweise vorhandene Kampfmittel nachzugehen. Sind konkrete Maßnahmen veranlasst, müssen Fachfirmen mit der Suche und Bergung beauftragt werden. Von Fachfirmen aufgefundene Kampfmittel werden kostenfrei durch den vom Innenministerium vorgehaltenen Kampfmittelbeseitigungsdienst entsorgt. Herrmann rief zu besonderer Vorsicht bei Kampfmittelfunden auf: „Fassen Sie keinesfalls zufällig gefundene Munition an – das ist brandgefährlich! Verständigen Sie stattdessen sofort die Polizei. Diese informiert dann die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Dort weiß man, wie mit dem gefährlichen Fund umzugehen ist.“

Die Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hat das Innenministerium einer Fachfirma übertragen, die spezielle Sprengkommandos in München und Nürnberg hat. Herrmann: „Der Freistaat hat im letzten Jahr etwa 900.000 Euro in die Kampfmittelbeseitigung investiert. Der Innenminister ergänzte: „Gott sei Dank kam auch im letzten Jahr niemand dabei zu Schaden. Unseren Kampfmittelexperten danke ich für ihre ebenso gefährliche wie wichtige Arbeit.“

Weitere Informationen mit Hinweisen für den Umgang mit Kampfmitteln und Adresslisten von Fachfirmen für Luftbildauswertung und in der Kampfmittelbeseitigung können abgerufen werden unter www.innenministerium.bayern.de/sus/katastrophenschutz/kampfmittelbeseitigung/index.php