Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Unterschleißheim

06.03.2018

 S-Bahnhof der Linie S1 in Unterschleißheim wird barrierefrei ausgebaut - Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann: "Finanzierung steht - Baustelle kann starten - Freistaat investiert 11,8 Millionen Euro"

 Der S-Bahnhof der Line S1 in Unterschleißheim wird barrierefrei ausgebaut. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat die Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Damit steht dem  derzeit umfangreichsten Stationsprojekt im Münchner S-Bahn-Bereich nichts mehr im Wege. Für Herrmann ist der barrierefreie Ausbau eine sinnvolle Investition: „Wir unterstützen die DB bei ihrer Baumaßnahme in Höhe von 14 Millionen Euro mit einem Baukostenzuschuss von rund 9,5 Millionen Euro. Weitere 2,3 Millionen Euro zahlen wir als einmaligen Ausgleich für die entstehenden höheren Betriebskosten.“ Damit künftig Rollstuhlfahrer, Menschen mit Gehhilfen, wie Rollator oder auch Eltern mit Kinderwägen stufenlos in die S-Bahn steigen können, werden unter anderem die Bahnsteigkanten auf eine Einstiegshöhe von 96 Zentimetern erhöht. Auch für Reisende mit schwerem Gepäck, die auf der Flughafen-Linie S1 unterwegs sind, ist die Barrierefreiheit am Bahnhof eine Erleichterung. Die Inbetriebnahme ist im Herbst 2018 geplant. 

Parallel zum DB-Vorhaben baut auch die Stadt Unterschleißheim die nördliche Unterführung am Haltepunkt barrierefrei aus. Für die umfangreichsten Baumaßnahmen soll die große Streckensperrung zwischen Feldmoching und Freising vom 28. Juli bis 10. September 2018 genutzt werden. „Mit dem barrierefreien Ausbau können wir jetzt auch die Videoüberwachung an den Bahnsteigen in Unterschleißheim realisieren. Den Ausbau der Videoüberwachung in Unterschleißheim bezuschusst der Freistaat freiwillig mit Landesmitteln in Höhe von 35.000 Euro. Die Mittel hatte der Freistaat bereits 2013 zugesagt“, so Herrmann.  

Im Jahr 2018 steht im Münchner S-Bahn-Netz eine Vielzahl von Projekten auf der Agenda für den barrierefreien Ausbau. „Mit unserer Unterstützung baut die DB neben Unterschleißheim außerdem die Haltestellen Höllriegelskreuth, München-Perlach, Lohof, Gilching-Argelsried, Feldkirchen und München-Riem aus. In Betrieb gehen noch dieses Jahr neben Unterschleißheim die Stationen Höllriegelskreuth, München-Perlach, Lohof“, so Herrmann.

Unterschleißheim zählt mit rund 10.000 Ein- und Aussteigern am Tag zu den am stärksten frequentierten S-Bahnhöfen im Raum München, die noch nicht barrierefrei sind. Experten rechnen mit einem nochmaligen Zuwachs um 25 Prozent in den kommenden Jahren. Der barrierefreie Ausbau der Station Unterschließheim ist Bestandteil des 102-Millionen-Euro-Programms zum barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen und Haltepunkten im Bereich der S-Bahn München aus dem Jahr 2001. Eigentlich hätte er schon vor fünf Jahren realisiert werden sollen, jedoch gab es immer wieder Verzögerungen und Planänderungen. Erst 2017 gab die DB  grünes Licht für den stufenlosen Umbau, nachdem zuvor wegen der auf der Strecke verkehrenden Trafo-Züge die Erhöhung der Bahnsteige eigentlich nicht umsetzbar schien.