Bundesweite Verkehrssicherheitsaktion gegen Ablenkung im Straßenverkehr

19.09.2018

Bundesweite Verkehrssicherheitsaktion gegen Ablenkung im Straßenverkehr - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigt Schwerpunktkontrollen am 20. September an - Gleichzeitig verstärkte Aufklärung über die Gefährlichkeit von Smartphone und Co. im Straßenverkehr

Am 20. September findet bundesweit die Verkehrssicherheitsaktion 'sicher.mobil.leben – Ablenkung im Blick!' statt. Das Ziel: Verkehrsteilnehmern noch stärker bewusst machen, wie gefährlich Ablenkung im Straßenverkehr ist, zum Beispiel durch Smartphones am Steuer. Eingebettet ist der Aktionstag in die europaweite Kontrollwoche 'Focus on the road', die im Zeitraum vom 17. bis zum 23. September 2018 vom Europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk 'TISPOL' koordiniert wird. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigte in Nürnberg an, dass in Bayern zum morgigen Aktionstag Einsatzkräfte aller Polizeipräsidien mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei entsprechende Schwerpunktkontrollen durchführen werden. Gleichzeitig werde die Polizei Bürgerinnen und Bürgern gezielt zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr informieren. Herrmann warnte eindringlich davor, die Gefahr durch Ablenkung am Steuer zu unterschätzen: „Wer am Steuer telefoniert oder textet, erhöht sein Unfallrisiko mindestens um das Vierfache. Die Ablenkung ist dabei in etwa so gefährlich wie eine Fahrt mit 0,8 bis 1 Promille Blutalkohol.“ Bereits ein vermeintlich schneller Blick auf das Handy oder ein kurzes Tippen einer SMS könne daher zu schwersten Unfälle führen. 

Wie Herrmann heute beim Besuch eines Info-Standes der Polizei in der Nürnberger Fußgängerzone erklärte, ist Ablenkung eine häufige Ursache für viele schwere Verkehrsunfälle. „Gerade beim Abkommen von der Straße gehen wir in vielen Fällen davon aus, dass Ablenkung im Spiel war, beispielsweise durch ein Smartphone“, so der Minister. Aus diesem Grund gehe der Freistaat konsequent gegen gefährliche Ablenkung im Straßenverkehr vor. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2018 wurden laut Herrmann in Bayern mehr als 38.000 Kraftfahrzeugführer und rund 2.700 Radfahrer beanstandet, weil sie Smartphone und Co. verbotswidrig im Straßenverkehr nutzten.

Der Innenminister erinnerte daran, dass der sogenannte Handy-Paragraph der Straßenverkehrsordnung im Oktober 2017 auf Bundesebene wesentlich verschärft wurde. Die bußgeldrechtlichen Konsequenzen beginnen für Kraftfahrzeugführer jetzt bei hundert Euro und einem Punkt. „Es geht der Polizei sicher nicht darum, Verkehrsteilnehmer zu schikanieren, sondern darum, den Menschen vor Augen zu führen, wie sehr sie sich und andere mit ihrem Verhalten in Gefahr bringen“, betonte Herrmann. Der Minister kündigte an, dass die Bayerische Polizei in Zukunft auch außerhalb von Schwerpunktaktionen auf Streifenfahrten und bei speziellen Kontrollen noch konsequenter darauf achten wird, ob Verkehrsteilnehmer ihr Smartphone oder ein anderes technisches Gerät regelwidrig nutzen.

Für Herrmann ist klar, dass sich eine konsequente Verkehrsicherheitsarbeit auszahlt. Im Rahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ habe sich die Staatsregierung das Ziel gesteckt, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 auf unter 550 zu senken, das heißt 30 Prozent weniger im Vergleich zum Jahr 2011. Gleichzeitig soll die Zahl der Verletzten auf Bayerns Straßen weiter reduziert werden. In Bayern sind letztes Jahr 608 (2016: 616) Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Trotz dieser noch immer hohen Anzahl waren es bayernweit acht Verkehrstote weniger als 2016. „Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Unfallaufzeichnung vor mehr als 60 Jahren. Wir sind also auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel“, fasste es Herrmann zusammen.