Herrmann beim Festakt zur Unterzeichnung der Städtepartnerschaft Erlangen - Bozen

23.11.2018

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt zur Unterzeichnung der Städtepartnerschaft Erlangen - Bozen: Traditionell gute Kontakte zwischen den beiden Städten weiter ausbauen - Gedenken an seliggesprochenen Märtyrer Josef Mayr-Nusser

Am 14. Juni 2018 haben Erlangen und Bozen in Südtirol offiziell ihre Städtepartnerschaft besiegelt. Heute fand dazu in Erlangen ein Festakt statt, an dem auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann teilnahm. Der Innenminister, der auch stellvertretender Vorsitzender der Bayern-Südtirol-Gesellschaft ist, begrüßte die Partnerschaft zwischen seiner Heimatstadt und der Landeshauptstadt Südtirols sehr. Ihren Ausgang genommen hatte die Städtepartnerschaft im März 2017 mit der Seligsprechung des Bozener Bürgers Josef Mayr-Nusser, der 1945 bei Erlangen als Märtyrer gestorben ist. Mayr-Nusser hatte zuvor aus Glaubensgründen den Führereid verweigert und wurde für diesen  Widerstand gegen das NS-Regime zum Tode verurteilt. Nach Herrmanns Worten verehrt die katholische Kirche Menschen als Selige oder Heilige, die in der Nachfolge Christi den Glauben in ihrer Zeit vorbildlich gelebt haben. 

Als die deutsche Wehrmacht 1944 in Südtirol einmarschierte, wurde Mayr-Nusser zum deutschen Militär eingezogen und der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er am 3. Oktober 1944 in Konitz mit den Worten "Als Christ kann ich nicht im Namen Gottes den Eid auf Hitler leisten" den SS-Eid verweigert hatte, wurde er in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Auf dem Transport dorthin verstarb Josef Mayr-Nusser am 24. Februar 1945 bei Erlangen in einem Viehwaggon an den Folgen von Haft und Hunger. Im Jahr 2005 eröffnete die Diözese Bozen-Brixen den Seligsprechungsprozess. 2010 wurde Mayr-Nusser posthum zum Ehrenbürger von Bozen ernannt. Sowohl in Bozen als auch in Erlangen sind Straßen nach ihm benannt.