60 Jahre Malteser Waldkrankenhaus in Erlangen

29.03.2019

60 Jahre Malteser Waldkrankenhaus in Erlangen - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Jubiläumsfestakt: Fachkompetenz eines modernen Medizinkomplexes - Mensch im Mittelpunkt

Das Malteser Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen hat heute mit einem Festakt sein 60‑jähriges Jubiläum gefeiert. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist selbst Mitglied des Malteserordens und Kuratoriumsvorsitzender der 'Malteser Waldkrankenhaus Erlangen gGmbH'. In seiner Festrede hat der Minister das Waldkrankenhaus für seine vorbildliche Verbindung der Kompetenz eines modernen Medizinkomplexes mit einem persönlichen Umgang, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, gelobt. "Sie haben hier schon früh erkannt, dass kranke Menschen nicht nur ärztliche Kunst und pflegerische Versorgung brauchen. Mindestens genauso wichtig für ihr Wohlbefinden und ihre Genesung sind ein Gefühl der Nähe, Geborgenheit und Zuversicht. Wer sich Ihnen mit seinen Bedürfnissen und Nöten anvertraut, soll sich angenommen, verstanden und geborgen fühlen. Damit leisten Sie einen beachtlichen Beitrag zum Schutz des Lebens und der Menschenwürde", so Herrmann. 

Zwar habe sich das Erlanger Waldkrankenhaus seit seinen Anfängen stark verändert. Seinem Leitspruch "… für den Menschen!" sei das Waldkrankenhaus aber im Wandel der Zeit über all die Jahre hinweg treu geblieben – während der 58-jährigen Trägerschaft der Kongregation der St. Franziskusschwestern genauso wie seit Juli 2017 unter der Obhut der Malteser. In seinen Einrichtungen sind mittlerweile mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was es zu einem starken Arbeitgeber für Erlangen und die Region mache. Außerdem sei es ein wichtiger Mosaikstein im mittelfränkischen 'Medical Valley', das sich durch Forschung und Entwicklung sowie medizinischen Fortschritt auf hohem Niveau auszeichnet.

Als 1945 fünf Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen dem Ruf ihrer Kongregation nach Erlangen folgten, um dort im Behelfskrankenhaus kranke Menschen zu pflegen, hatte sich laut Herrmann wohl niemand träumen lassen, dass daraus einmal ein so modernes Gesundheitszentrum erwachsen würde. Zunächst habe man darauf gesetzt, in der Spardorfer Straße mit dem "Marienhospital" eine funktionsfähige Klinik aufzubauen. Erst nach zehn Jahren setzte sich die Vision "neues Krankenhaus" durch und konnte mit einem großzügigen Zuschuss der Erzdiözese Bamberg schließlich zum Leben erweckt werden. "1956 wurde von der Stadt Erlangen ein Waldgrundstück erworben, im Januar 1957 gingen  die Arbeiten los und im Juni 1958 war das Richtfest. Und noch bevor das neue Krankenhaus Ende April 1959 eingeweiht wurde, erblickte dort im Februar das erste Baby das Licht der Welt", fasste Herrmann zusammen.

Zunächst ging das Waldkrankenhaus mit zwei universitären Fachrichtungen und der Geburtshilfe an den Start, doch sein Leistungsspektrum wurde schon bald erweitert. Heute verfügt das Klinikum neben seiner zentralen Notaufnahme und der Intensivstation schon über elf Hauptfach- und zwei Belegabteilungen und bietet im kardiologischen sowie gastroenterologischen Bereich eine Schwerpunktversorgung und auf orthopädischem und urologischem Gebiet als Teil des Universitätsklinikums sogar Maximalversorgung.

Um eine leistungsfähige und zeitgemäße Krankenhausversorgung gewährleisten zu können, sind laut Herrmann auch kontinuierliche Investitionen in Gebäude und Ausstattung der Kliniken erforderlich. "Deshalb ist es ein zentrales Anliegen unserer bayerischen Gesundheitspolitik, die Krankenhausträger dabei durch konsequente Förderung zu unterstützen", so der Minister. Seit 1980 hat das Waldkrankenhaus dafür 94 Millionen Euro vom Freistaat Bayern erhalten.