Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller eröffnen gemeinsames Fahndungs- und Kompetenzzentrum "Vogtland" in Plauen und schließen Kooperationsvereinbarung

01.08.2019

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute gemeinsam mit Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller und dem Präsidenten der Bundespolizeidirektion Pirna, André Hesse, das gemeinsame Fahndungs- und Kompetenzzentrum 'Vogtland' in Plauen eröffnet (FKZ 'Vogtland'). Dort arbeitet seit heute die Bayerische Polizei mit der Polizei Sachsen und der Bundespolizei zusammen. "Vor allem geht es uns um eine engere Abstimmung und Koordinierung der Polizeiarbeit in der Grenzregion zwischen Bayern und Sachsen", erklärte Herrmann. Damit soll insbesondere der Kontrolldruck im grenznahen Raum noch weiter erhöht werden. Herrmann bezeichnete das gemeinsame Fahndungs- und Kompetenzzentrum als "wichtigen Meilenstein im Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität".

Zu diesem Zweck haben Herrmann und sein sächsischer Amtskollege heute auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie regelt die vertiefte Zusammenarbeit der beiden Polizeien. So soll beispielsweise der Austausch polizeilicher Lagebilder insbesondere in den Bereichen Betäubungsmittel- und Waffenkriminalität, Kfz-Verschiebung, Schleusung sowie Menschenhandel noch intensiver werden. Darüber hinaus planen beide Länder gemeinsame Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für die Einsatzkräfte. Wie Herrmann erläuterte, hat die Polizei im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechien gerade mit grenzüberschreitenden Kriminellen alle Hände voll zu tun. Im gesamten grenznahen Raum zu Tschechien haben die bayerischen Schleierfahnder 2018 7.843 Delikte festgestellt. Dabei waren in mehr als 400 Fällen freiheitsentziehende Maßnahmen wie vorläufige Festnahmen notwendig und mehr als 1.700 Rauschgiftdelikte wurden aufgedeckt. Insbesondere in der an Sachsen angrenzenden bayerischen Region gab es einen Anstieg der Betäubungsmittelkriminalität. Während in Oberfranken die Fallzahlen 2018 um 1,8 Prozent auf 4.919 Fälle zugenommen haben, sind im grenznahen Bereich zu Sachsen (Stadt und Landkreis Hof sowie Landkreis Wunsiedel) 1.680 Delikte registriert worden, ein Zuwachs von 14,5 Prozent im Vergleich zu 2017. "Deshalb brauchen wir ein umfangreiches Maßnahmenbündel, um die grenzüberschreitende Kriminalität wirksam einzudämmen", machte der Innenminister deutlich. "Die sächsische Polizei und die Bundespolizei sind für uns wertvolle Partner." Im FKZ 'Vogtland' koordinieren insgesamt drei Beamte aus Sachsen, Bayern und vom Bund die gemeinsamen Einsätze. Sie sammeln und bewerten Informationen zur grenzüberschreitenden Kriminalität und stoßen abgestimmte Maßnahmen der Polizei an. Diese werden dann durch Fahndungspersonal der Polizeidirektion Zwickau, des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Bundespolizeidirektion Pirna umgesetzt. Schwerpunkte bilden dabei Kontrollen auf Autobahnen, Bundesstraßen und in den Grenzregionen selbst.