Mehr als 140.000 Euro Förderung für Jugend-Integrationsprojekt 'ReThink' - Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann: Frühzeitig wichtige Weichen stellen

27.01.2020

Das Integrationsprojekt 'ReThink', das Jugendliche mit Migrations- oder Fluchthintergrund dabei unterstützt, ihr Weltbild kritisch zu hinterfragen, erhält heuer für seine Arbeit rund 140.000 Euro durch das Bayerische Innenministerium. Das hat Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann mitgeteilt. "Wer in unser Land kommt, hat die hier geltenden Regeln und Werte zu akzeptieren. Dazu gehört die Gleichberechtigung von Mann und Frau ebenso wie eine glasklare Absage an jede Form von Antisemitismus", machte Herrmann klar. Für eine erfolgreiche Integration müssten Vorurteile und falsche Denkmuster gezielt durchbrochen werden. Herrmann lobte daher den Ansatz, bereits in Berufsintegrationsklassen und anderen bayerischen Bildungseinrichtungen Normen und Werte unseres Landes zu vermitteln: "Gerade beim Thema Integration ist es entscheidend, frühzeitig wichtige Weichen zu stellen".

Wie Herrmann erklärte, sollen Jugendliche im Rahmen des Projekts durch Rollenspiele die eigene kulturelle und gesellschaftliche Prägung reflektieren. Qualifizierte Teams mit eigenem Migrationshintergrund begleiten die Treffen, ermöglichen eine Begegnung auf Augenhöhe und schaffen das nötige Vertrauen für offene Diskussionen. Die Workshop-Leiter sollen mit ihrer eigenen Biografie und Persönlichkeit Vorbilder darstellen, wie man als Migrant und Muslim in Deutschland erfolgreich in der deutschen Gesellschaft ankommen kann. Die Teams sind besonders sensibilisiert für Antisemitismus aus dem arabischen Kulturraum sowie auf häufig in patriarchalen Gesellschaften tabuisierte Themen wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Das Sozialministerium stellt aus dem Bereich der Radikalisierungsprävention weitere 30.000 Euro zur Verfügung. Sozialministerin Kerstin Schreyer bekräftigte: „Wir müssen uns energisch gegen jegliche Form von Extremismus stellen. Das Projekt ‚ReThink‘ ist ein Leuchtturmbeispiel, wie extremistischen Seelenfängern der Nährboden für ihre Propaganda, nämlich die Abwertung von Personengruppen, entzogen werden kann.“ Rechnet man die Förderung des Kultusministeriums (weitere 65.000 Euro) hinzu, erhält das Projekt 'ReThink' für seine Arbeit dieses Jahr insgesamt 235.000 Euro von der bayerischen Staatsregierung.

Bei rund 25 Workshops und rund 700 Teilnehmern pro Jahr hat das ‚ReThink‘-Projekt eine große Reichweite. Träger des Projekts ist das unter der Leitung von Ahmad Mansour stehende ‚Mansour-Institut für Demokratieförderung und Extremismusprävention MIND GmbH‘. Das Projekt erhielt aus Mitteln des Innenministeriums bereits letztes Jahr eine staatliche Förderung von rund 170.000 Euro. Im Schuljahr 2019/2020 findet das Projekt in Weilheim, Höchstädt, Immenstadt, Ansbach, Dachau, Vilshofen, Würzburg, Weiden, Hof, Coburg, Aschaffenburg, Regensburg, Wunsiedel, und Sulzbach-Rosenberg statt.