Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt zur Verabschiedung des Altlandrates von Dingolfing-Landau Heinrich Trapp: 42 Jahre kommunalpolitisches Wirken als Vollblutpolitiker

03.12.2022

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute beim Festakt des Landkreises Dingolfing-Landau zu Ehren von Altlandrat Heinrich Trapp in Dingolfing dessen Arbeit gewürdigt: "Heinrich Trapp war ein Vollblutpolitiker, der sich mit ganzem Herzen, hochmotiviert und lebensklug der Interessen und Sorgen der Bürger und Bürgerinnen angenommen hat." Seit 2020 ist Trapp bereits im Ruhestand, der Festakt konnte Corona bedingt aber erst jetzt nachgeholt werden. Trapp habe sein 42-jähriges kommunalpolitisches Wirken dem Credo - der Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl verpflichtet - mit Bravour gemeistert. Dies zeige seine viermalige Bestätigung ins Amt als Landrat: "Jedes Mal mit sensationellem Ergebnis und damit großartigem Vertrauensbeweis der Wählerinnen und Wähler", hob Herrmann anerkennend hervor.

1978 wurde Trapp als Mitglied in den Kreistag Dingolfing-Landau gewählt und stellte sich im Jahr 1984 auch als Mitglied im Marktgemeinderat Reisbach in den Dienst der kommunalen Gemeinschaft. Im Oktober 1986 betrat er als Abgeordneter im Bayerischen Landtag dann auch die landespolitische Bühne, wo er fünf Jahre lang die Interessen seiner Heimatregion vertrat. 1991 wurde Trapp dann zum Landrat von Dingolfing-Landau gewählt. "Rückblickend betrachtet haben Sie 1991 mit der Annahme der Wahl für die anschließenden 29 Jahre die Rolle Ihres Lebens gefunden", so Herrmann. Diese 29-jährige Amtszeit beinhalte zwei Rekorde. Zum einen war Trapp bei seinem Ausscheiden im April 2020 der dienstälteste Landrat in Bayern, zum anderen stand er mehr als die Hälfte der Zeit, die der Landkreis Dingolfing-Landau zu dem Zeitpunkt überhaupt erst existierte, an seiner Spitze.
 
Von Beginn an hatte das Schaffen bester Bedingungen für Aufwachsen und Bildung der Kinder und Jugendlichen eine besondere Bedeutung in seiner kommunalpolitischen Arbeit. So habe Trapp die Modernisierung und den bedarfsgerechten Ausbau sämtlicher Schulen und auch die Neuansiedlung von pädagogischen Einrichtungen als elementare Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung des Landkreises angesehen. Es wurden die kreiseigenen Gymnasien und Realschulen generalsaniert beziehungsweise erweitert, ein Sonderpädagogisches Förderzentrum wurde in Dingolfing neu erbaut und später durch eine Sportstätte ergänzt und der technisch-gewerbliche Zweig der Berufsschule Dingolfing erhielt einen Neubau. Besonders entschlossen habe Trapp auch viele Jahre für die Ansiedlung einer Fach- oder Berufsoberschule gekämpft. "Beharrlich konnten Sie diese Projekte durchsetzen", so der Minister. Hohe Priorität hatte für den Altlandrat auch die Schaffung einer zukunftssicheren Infrastruktur und nachhaltige Mobilität in Land und Stadt. Laut Herrmann war Trapp "mit zahlreichen Brückenneubauten und -sanierungen im Bereich Verkehrswesen im besten Wortsinne ein Brückenbauer". Eine besondere Herzensangelegenheit war es dem Altlandrat, der Landkreisbevölkerung eine optimale, wohnortnahe Gesundheitsfürsorge zu erhalten. So habe er sich mit großem Engagement für den Erhalt der beiden kreiseigenen Krankenhäuser eingesetzt. "Mit voller Hingabe haben Sie sich dem Gemeinwohl verschrieben und diesen Begriff mit Leben erfüllt. Das ist Ihre großartige Lebensleistung. Und es ist wenig verwunderlich, dass sich der Landkreis Dingolfing-Landau unter Ihrer Ägide zu einer der lebenswertesten und wirtschaftlich stärksten Regionen in Deutschland entwickelt hat", lobte der Minister. Für sein über das übliche Maß hinausgehende Engagement wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen verliehen, unter anderem das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und zuletzt 2020 die Kommunale Verdienstmedaille in Gold.