Nach der Brandkatastrophe in Moria und der Entscheidung des Bundes, 1.553 anerkannte Personen zusätzlich nach Deutschland zu holen, erwartet der Freistaat Bayern hiervon nunmehr 100 Flüchtlinge aus Griechenland. So sieht es das Verteilkonzept des Bundes vor. "Die Brandkatastrophe in Griechenland hat uns alle sehr getroffen. Es ist selbstverständlich, dass sich der Freistaat bei der Aufnahme der anerkannten Personen beteiligt", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Die in den nächsten Wochen nach und nach ankommenden Personen werden entsprechend dem bayerischen Konzept verteilt. "Dabei würdigen wir das Engagement der aufnahmebereiten Kommunen. Innerhalb Bayerns war die Aufnahmebereitschaft sehr groß", freut sich der Minister. "Ich danke daher allen, die ohne Wenn und Aber ihre Unterstützung angeboten haben."
Folgende Kommunen und Organisationen werden nach aktueller Planung geflüchtete Familien aufnehmen:
Oberbayern Landeshauptstadt München, Stadt Ingolstadt
Niederbayern Stadt Passau, Stadt Straubing
Oberpfalz Stadt Regensburg
Oberfranken Stadt Bayreuth, Stadt Hof
Mittelfranken Stadt Erlangen, Stadt Fürth, Rummelsberger Diakonie
Unterfranken Stadt Würzburg, Stadt Aschaffenburg
Schwaben Stadt Augsburg, Stadt Lindau (Bodensee), Landkreis Aichach-Friedberg
Schon vor dem Brand in Moria hat sich die Bundesregierung bereit erklärt, zunächst unbegleitete Minderjährige und dann schwerkranke Kinder mit ihren engsten Familienangehörigen aus den griechischen Flüchtlingslagern in Deutschland aufzunehmen (insgesamt 928 Personen), damit diese in Deutschland ihr Asylverfahren durchlaufen können. An diesen Verfahren beteiligt sich Bayern solidarisch und hat bereits knapp 100 Personen aufgenommen. Als Reaktion auf den Brand von Moria hatte die Bundesregierung entschieden, ein weiteres Kontingent von bereits in Griechenland als schutzbedürftig anerkannten Personen aufzunehmen und im Rahmen einer Humanitären Aufnahme nach Deutschland zu holen. Die Personen erhalten unmittelbar eine Aufenthaltserlaubnis.
Die nach Deutschland kommenden Personen werden bereits vor ihrer Einreise auf COVID-19 getestet. Ein negatives Testergebnis ist Voraussetzung zur Einreise aus Griechenland. In Deutschland werden die Personen erneut auf COVID-19 getestet und separiert, bevor eine Verteilung auf die Kommunen erfolgt.