Katastrophenschutz Bayern 2025: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: Strukturen im Katastrophenschutz fortentwickeln - Einzelmaßnahmen bereits angestoßen/in Umsetzung - Bund muss seiner Finanzierungsverantwortung im Zivilschutz gerecht werden

17.08.2022

"Die Einsatzlagen bei Katastrophen werden immer komplexer. Das haben uns die letzten Jahre eindrücklich vor Augen geführt. Daher muss der Freistaat Bayern hier seine Strukturen fortentwickeln. Ich habe einen Prozess mit allen am Hilfeleistungssystem Beteiligten angestoßen. Ziel ist ein gemeinsames Konzept ‚Katastrophenschutz Bayern 2025‘", gab Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute bekannt. Bereits jetzt investiere der Freistaat kräftig. "Allein in den Jahren 2019 bis 2021 wurden 50 Millionen Euro für Investitionen in den Katastrophenschutz bereitgestellt, 2022 stehen nochmals 21 Millionen zur Verfügung". Herrmann wies auch auf die Verantwortung des Bundes hin, der seinen Verpflichtungen im Zivilschutz gerecht werden müsse. Neben einer einsatzfähigen Fahrzeugausstattung müsste dieser endlich weitere Mittel für das Sirenenförderprogramm und den von den Ländern eingeforderten "Stärkungspakt Bevölkerungsschutz" bereitstellen. "Hier erwarte ich nun klare Taten und Ergebnisse, nicht nur leeres Gerede", forderte der Minister.

Konkret kündigte Herrmann eine Reihe von weiteren Maßnahmen an, um die Krisenfähigkeit im Freistaat nachhaltig zu stärken. "Neben Notstromaggregaten werden wir auch Satellitentelefone beschaffen, um eine zuverlässige Kommunikation der Katastrophenschutzbehörden in Krisenlagen zu gewährleisten und abzusichern." Zudem werde die Logistik der bayerischen Hilfeleistungskontingente aufgerüstet, damit die Kräfte im Hinblick auf Sanitär und Verpflegung auch autark agieren können. Ein verstärkter Fokus liege in den nächsten Jahren auch auf der Aus- und Fortbildung. "Spätestens 2023/2024 soll jede Kreisverwaltungsbehörde in Bayern wieder eine Katastrophenschutzübung durchführen". Und mit Blick auf die aktuelle Waldbrandgefahr gab Herrmann bekannt, dass der Freistaat für eine noch bessere Vorsorge ein Satellitenortungssystem zur Waldbrandüberwachung teste und zudem prüfe, inwieweit auch Drohnen hier hilfreich sein können.

Abschließend dankte Herrmann allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften: "Die bayerischen Katastrophenschutzbehörden haben in den letzten Jahren unter Beweis gestellt, wie leistungsfähig sie sind. Wir können uns in Bayern glücklich schätzen, ein so gut aufgestelltes und dabei keineswegs selbstverständliches Hilfeleistungssystem zu haben." Damit dies auch so bleibt, setzen wir uns für eine gesamtgesellschaftliche Vorsorgeplanung auf allen Ebenen und für ein wirkungsvolles Risikomanagement ein. Nur so sind und bleiben wir auch bei länger andauernden, großflächigen und komplexen Krisenlagen handlungsfähig. Es kommt auf uns alle an, damit auch in Zukunft gilt: In Bayern leben, heißt sicherer leben!", so Herrmann.