Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt zentrale Ergebnisse des Zensus 2022 für Bayern vor: Bevölkerung im Freistaat ist gewachsen und älter geworden - Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land immer wichtiger

28.06.2024

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die Ergebnisse des Zensus 2022 für Bayern im Bayerischen Landesamt für Statistik in Fürth vorgestellt. Eine der zentralen Botschaften laut Herrmann: "Die Bevölkerung im Freistaat ist gewachsen, aber auch älter geworden." So stieg die Bevölkerungszahl im Freistaat seit dem letzten Zensus vor elf Jahren zum Stichtag 15. Mai 2022 um knapp 5,2 Prozent auf rund 13,04 Millionen Menschen. Das größte Wachstum verzeichneten die Regierungsbezirke Oberbayern mit 8,1 Prozent (350.822 Personen) und Schwaben mit 6,4 Prozent (113.806 Personen). Bis auf Oberfranken (-1,5 Prozent, 16.011 Personen) ist die Bevölkerung in allen Regierungsbezirke gewachsen. "Die Zensus-Ergebnisse bestärken uns darin, die Attraktivität aller Regionen Bayerns im Blick zu haben und vor allem auch außerhalb der Ballungszentren zu erhöhen", fasste der Minister zusammen. "Unser Ziel sind möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land." 

Das Gros des Bevölkerungsanstiegs ist laut Herrmann auf den Zuzug aus dem Ausland zurückzuführen. Etwa 1,86 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft wohnten zum Stichtag 2022 in Bayern (14,3 Prozent der Gesamtbevölkerung), davon knapp 964.000 Erwerbstätige sowie gut 293.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. 2011 waren es 1,02 Millionen (8,2 Prozent der Gesamtbevölkerung), davon 569.000 Erwerbstätige sowie 119.000 unter 18-Jährige. "Wir brauchen angesichts der demografischen Entwicklung den Zuzug ausländischer Fachkräfte", betonte Herrmann. "Die illegale unkontrollierte Migration stellt uns aber vor große Herausforderungen und bringt unsere Kommunen sowie unser Sozialsystem an die Belastungsgrenze. Umso wichtiger ist ein grundlegender Kurswechsel in der Migrationspolitik seitens der Bundesregierung!"
 
Nach den Ergebnissen des Zensus 2022 betrugt das durchschnittliche Alter in Bayern 43,7 Jahre. "Wir liegen damit noch unter dem Bundesdurchschnitt mit 44,3 Jahren, müssen aber auch feststellen, dass die bayerische Bevölkerung im Durchschnitt um mehr als ein Jahr gealtert ist. Die Geburtsjahrgänge der letzten elf Jahre sind geringer ausgefallen", so Herrmann. Hier machten sich nach Herrmanns Worten besonders regionale Unterschiede bemerkbar: In Schwaben und Oberbayern gebe es den größten Anteil von Kindern und Jugendlichen, das Durchschnittalter liege bei 43,6 beziehungsweise 42,8 Jahren. In anderen Regierungsbezirken falle die Alterung der Bevölkerung deutlicher aus, beispielsweise in Oberfranken mit 45,3 Jahren oder in Unterfranken mit 44,7 Jahren.
 
Auch die Wohn- und Lebenssituation der Menschen ist im Rahmen des Zensus untersucht worden. Demnach ist die Anzahl an Wohngebäuden auf mehr als 3,13 Millionen gestiegen, die Zahl der Wohnungen auf rund 6,41 Millionen. Erstmals wurden im Rahmen des Zensus auch Bestandsmieten aller Wohnungen abgebildet. "In ganz Bayern lag die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 8,74 Euro", erklärte Herrmann. "Die Spanne der durchschnittlichen Nettokaltmiete pro Quadratmeter ist jedoch enorm und bewegt sich von 5,99 Euro in Oberfranken bis hin zu 10,95 Euro in ganz Oberbayern und sogar 12,89 Euro in München."
 
Ausgewählte Ergebnisse des Zensus 2022 können dem heutigen Pressestatement des Innenministers und einer Präsentation entnommen werden (abrufbar unter www.innenministerium.bayern.de). Die Statistiken zum Zensus sind auch auf der Webseite des Bayerischen Landesamtes für Statistik (https://statistik.bayern.de/)  abrufbar. Ausgewählte Zensus-Ergebnisse für die Regierungsbezirke wird das Landesamt auf Regional-Pressekonferenzen bekanntgeben.