Bayerns Innenminister Joachim Herrmann begrüßt hartes Urteil gegen Geldautomatensprenger-Bande: Bis zu fast sechs Jahre Haft abschreckend auf Nachahmer - Hervorragende internationale Zusammenarbeit der Ermittler

25.07.2024

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat das harte Urteil des Landgerichts Bamberg gegen eine niederländische Geldautomatensprenger-Bande begrüßt, die im vergangenen Jahr unter Federführung des Bayerischen Landeskriminalamts festgenommen wurde. Das Strafmaß liegt für die 15 Verurteilten zwischen einem Jahr und neun Monaten und fünf Jahren und elf Monaten Freiheitsstrafe. "Die saftigen Freiheitsstrafen sind eine klare Warnung an potentielle Täter, dass wir gegen skrupellose Geldautomatensprenger konsequent vorgehen", erklärte Herrmann, der sich von dem Urteil eine abschreckende Wirkung erhofft. "Die Bayerische Polizei wird auch künftig mit Hochdruck nach Geldautomatensprengern fahnden." 

Besonders hob der Innenminister die ausgezeichnete Polizeizusammenarbeit national und international hervor. "Zusammen mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg und den niederländischen Polizeikollegen konnten wir die Verbrecherbande dank der hervorragenden Ermittlungen schnell und für lange Zeit hinter Gitter bringen." Laut Herrmann arbeiteten die Geldautomatensprenger hochprofessionell, aber auch absolut rücksichtslos. Der verursachte Sach- und Beuteschaden summiere sich fast auf eine zweistellige Millionenhöhe. Durch die Sprengungen seien zudem Anwohner und unbeteiligte Dritte gefährdet worden.  
 
Nach Herrmanns Worten verzeichnete das Bayerische Landeskriminalamt in diesem Jahr bereits 17 Geldautomatensprengungen im Freistaat (Stand: 25. Juli 2024). Im vergangenen Jahr waren es bayernweit 21 Sprengungen. "Unsere Ermittler gehen davon aus, dass weiterhin Banden aus den Niederlanden ihr Unwesen treiben - nicht nur in Bayern, sondern deutschlandweit", erläuterte Herrmann. "Deshalb sind auch verstärkte Kontrollen an der niederländischen Grenze erforderlich, seien es direkte Grenzkontrollen oder mehr Schleierfahndung." Hier sieht Herrmann insbesondere die Bundesinnenministerin in der Verantwortung, entsprechende Schwerpunkte bei der Bundespolizei zu setzen, die für den Grenzschutz originär zuständig ist.
 
Zudem bezeichnete es Herrmann als sehr wichtig, dass die Bankenwirtschaft und die Automatenhersteller es den Tätern so schwer wie nur möglich machen. Die Maßnahmen im benachbarten Ausland und der dortige Rückgang der Sprengungen zeige, wie wirkungsvoll stärkere Vorkehrungen auch in Deutschland seien. "Weniger Bargeldbestand und der Einsatz von speziellen Einfärbe- oder Klebesystemen, die die Geldnoten unbrauchbar machen, vermiesen den Kriminellen das Geschäft", so der Innenminister.