Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann bei der Tagung 'Muslimisch. Bayerisch. Perspektiven auf Heimat': "Heimat braucht Gemeinschaft und Identität" - Interreligiöser Dialog als wichtiger Teil erfolgreicher Integration

02.12.2024

"Heimat ist verbunden mit dem Wunsch nach Gemeinschaft und Identität." Das hat Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann heute in Nürnberg bei der Tagung 'Muslimisch. Bayerisch. Perspektiven auf Heimat', veranstaltet von der Islamberatung in Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege, hervorgehoben. Ob sich jemand heimisch fühle, hänge auch davon ab, wie die Menschen miteinander umgehen: "Dabei sind unterschiedliche Herkunft oder Religion der Menschen nicht entscheidend, wenn sich alle mit Respekt und Toleranz begegnen." Ein wesentlicher Faktor für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft sei der Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften. "Es ist oft das fehlende Wissen über andere Kulturen und Religionen, das empfänglich macht für Vorurteile und Intoleranz. Auch deshalb trete ich dafür ein, den interreligiösen Dialog in Bayern zu stärken und voranzutreiben", betonte Herrmann und verwies darauf, dass viele Weltreligionen über ein ähnliches moralisches Fundament verfügen: "Sie stehen für Frieden, Nächstenliebe und Achtung vor der Würde jedes und jeder Einzelnen." 

Darüber hinaus sei entscheidend, dass Neuzugewanderte nachhaltig integriert werden und die demokratischen Grundwerte ihrer neuen Heimat akzeptieren. "Integration verlangt sowohl einen Integrationswillen von Seiten der Migranten als auch Anstrengungen der Aufnahmegesellschaft. Nur so erlangen wir eine Gesellschaft des Miteinanders und des Zusammenhalts, nicht des Nebeneinanders", erklärte Herrmann. Daher setze sich die Staatsregierung auch nach Kräften für eine gelingende Integration ein, etwa mit der Flüchtlings- und Integrationsberatung für Asylbewerber, den Integrationslotsen, die bereits in 94 Landkreisen und kreisfreien Städten als kompetente Ansprechpartner für Ehrenamtliche fungieren, oder Projektförderungen im Bereich der Wertevermittlung und der interkulturellen Verständigung.
Die Islamberatung in Bayern ist ein Projekt der Eugen-Biser-Stiftung in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und dem FAU Forschungszentrum für Islam und Recht in Europa. Das Teilprojekt 'Wissen fördern – Kompetenzen stärken' wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert.