"Für eine erfolgreiche Vorbereitung und Einsatzbewältigung sind Vernetzung und ein gegenseitiges Kennenlernen, ein regelmäßiger Wissens- und Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen und Üben sowie das möglichst reibungslose Zusammenwirken der verschiedenen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben unverzichtbar." Die „FUNKE“, die Fachtagung des Führungsunterstützungsnetzwerks Katastrophenschutzeinheiten, leistet nach den Worten des Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann hierfür einen wichtigen Beitrag. Die Fachtagung, für die Herrmann die Schirmherrschaft übernommen hat, habe seit ihrem Start im Jahr 2020 enorm an Bekanntheit und Resonanz gewonnen.
Herrmann sagte in seiner Rede zur Frühjahrsedition der Tagung in Würzburg, dass uns aktuelle und kommende Gefahren vor neue und immer komplexer werdende Herausforderungen stellen. „Die Zahl und die Intensität von Großschadensereignissen nimmt stetig zu. Damit werden sowohl die Krisenbewältigungsstrategien jedes Einzelnen und der gesamten Gesellschaft als auch unsere Gefahrenabwehrsysteme immer wieder auf den Prüfstand gestellt.“ Die Fachtagung trage dazu bei, stetig Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und die Vorbereitung auf ein breites Spektrum von Katastrophen weiter zu stärken.
Herrmann betonte, dass sich Bayern auf ein leistungsfähiges Gefahrenabwehr- und Hilfeleistungssystem mit einem starken Netzwerk aus Rettungs- und Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Technischen Hilfswerk, Bundeswehr, Bundespolizei und unserer bayerischen Polizei verlassen könne. Herrmann: "Das ist aber kein Grund, sich auszuruhen. Wir entwickeln den Katastrophenschutz in Bayern stetig weiter.“ Die Katastrophenabwehr werde ständig gestärkt: So habe man Satellitensprechfunkgeräte für alle Katastrophenschutzbehörden beschafft. Die Beschaffung von zusätzlichen Notstromsätzen, Stromaggregaten in drei verschiedenen Leistungsstufen für Versorgungs-LKW, sei in Arbeit. Weiter intensiviert werde außerdem die Ausbildung an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried. Insgesamt investiere der Freistaat Bayern kräftig im Katastrophenschutz: "Allein in den Jahren 2019 bis 2022 wurden 71 Millionen Euro für Investitionen bereitgestellt."
Darüber hinaus nannte Herrmann Schwerpunkte für ein Konzept Katastrophenschutz Bayern 2025, das derzeit erarbeitet werde: So soll im Bayerischen Innenministerium ein bayerisches Melde- und Lagezentrum etabliert werden. Vorgesehen ist auch eine zielgerichtete Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen auf Grundlage von Gefahrenanalysen. Das Konzept schlägt außerdem die überörtliche Vorhaltung katastrophenschutzrelevanter Einsatzmittel und –güter in Katastrophenschutzlagen etwa in jedem Regierungsbezirk vor.
Herrmann kündigte außerdem die weitere Stärkung und den Ausbau von Warnsystemen an, die zu einem vielfältigen Warnmittelmix beitragen werden. So sollen in Bayern die vorhandenen Sirenenanlagen digital umgerüstet und zu einem flächendeckenden Sirenennetz ausgebaut werden. Zusätzlich hat die Nutzung von Cell Broadcast für Bayern höchste Priorität.