Die Umbau- und Renovierungsarbeiten für das neue Dienstgebäude des Kriminalfachdezernats 5 „Cybercrime und Digitale Forensik“ der mittelfränkischen Polizei (KFD 5) im „Polizeiareal Wallensteinstraße“ in Nürnberg sind abgeschlossen. Die rund 50 Cyber-Expertinnen und Cyber-Experten des Polizeipräsidiums Mittelfranken können nun ein hochfunktionales Dienstgebäude nutzen. Davon hat sich heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei einer Stippvisite selbst überzeugt: „Den Spezialistinnen und Spezialisten des KFD 5 Nürnberg stehen moderne Arbeitsräume mit besten Arbeitsbedingungen zur Verfügung.“ Bislang war die 2021 gegründete Dienststelle übergangsweise im Dienstgebäude „Am Plärrer“ untergebracht. „Rund 1,1 Millionen Euro hat uns der Umbau gekostet“, erklärte Herrmann. „Das Geld ist hervorragend in die verstärkte Cybercrime-Bekämpfung investiert.“
Mit dem Betrieb des Fachdezernats gehen laut Herrmann hohe technische Anforderungen an die Gebäudeinfrastruktur einher. Dazu gehören die Gewährleistung stabiler Datennetze und die Errichtung einer geeigneten Raumlufttechnik. So wurde in den von der Digitalforensik genutzten Bereichen eine Split-Kälte-Anlage verbaut. „Damit gewährleisten wir die Funktionsfähigkeit der überdurchschnittlich vielen elektronischen Gerätschaften und die Arbeitsfähigkeit auch im Hochsommer“, erläuterte Herrmann.
Ein besonderes Augenmerk gilt nach Herrmanns Worten dem Arbeitsschutz und der Datensicherheit der Asservate. Hierzu gibt es in allen Räumen der EDV-Beweismittelsicherung und -auswertung einen elektrostatisch ableitenden und antistatischen Boden sowie ein eigenes Glasfasernetz für einen schnellen Datentransfer zwischen den Geräten. Im Keller befindet sich ein Raum mit besonderen Arbeitsplätzen zur Hardwarebearbeitung der Asservate. Sichergestellte Datenplatinen werden hier gelöst, entfernt und anschließend ausgewertet. Die dabei auftretenden Dämpfe werden mittels einer speziellen Absaugungsanlage gefiltert.
Wie der Innenminister erläuterte, ist das Risiko, in der digitalen Welt Opfer einer Straftat zu werden, so groß wie nie zuvor. „Deshalb haben wir bei der Bayerischen Polizei in den letzten Jahren die Cybercrimebekämpfung insgesamt deutlich verstärkt. Aktuell haben wir bayernweit mehr als 400 IT-Spezialisten im Einsatz.“ Dabei handelt es sich um rund 300 speziell aus- und fortgebildete Ermittler sowie um rund 100 IT-Forensiker, die durch Sicherung und Aufbereitung der digitalen Spuren die Ermittlungen unterstützen. „Noch in diesem Jahr planen wir, weitere knapp 30 IT-Kriminalisten einzustellen“, kündigte Herrmann an.